Steuerpolitik und Arbeitslosigkeit
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Wie wirken sich unterschiedliche Steuerreformen in Volkswirtschaften mit unfreiwilliger Arbeitslosigkeit auf die Beschäftigung und die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt aus? Clemens Fuest diskutiert insgesamt vier Steuerreformansätze. Erfolgversprechend sind vor allem Reformen, bei denen Steuern auf Arbeitseinkommen gesenkt werden und die Gegenfinanzierung durch höhere Konsumsteuern erfolgt. Weniger sinnvoll sind dagegen Reformen, bei denen zum Budgetausgleich international mobile Produktionsfaktoren wie etwa Kapital oder international handelbare Energieträger stärker besteuert werden. Derartige Reformen können kontraproduktiv sein und die Arbeitslosigkeit noch erhöhen. Ein dritter Reformansatz besteht darin, die Progression der Steuern auf Arbeitseinkommen zu verändern. Die Auswirkungen der Steuerprogression in nicht-kompetitiven Arbeitsmärkten unterscheiden sich allerdings wesentlich von den Wirkungen bei kompetitiven Arbeitsmärkten. Unter bestimmten Bedingungen kann die Steuerprogression in nicht-kompetitiven Arbeitsmärkten die Beschäftigung sogar erhöhen. Clemens Fuest zeigt jedoch, daß dieses Resultat nicht mehr gilt, wenn variable individuelle Arbeitszeiten und die Humankapitalbildung berücksichtigt werden. Insofern ist der Vorschlag, die Steuerprogression zu erhöhen, um mehr Beschäftigung zu erreichen, nicht überzeugend. Der vierte Reformansatz sieht die Einsetzung von Lohnsubventionen in Regionen oder Sektoren mit besonders hoher Arbeitslosigkeit vor. Tatsächlich greifen Regierungen aber eher zu Kapitalsubventionen. Clemens Fuest zeigt, daß eine solche Politik der Kapitalsubventionierung im Vergleich zu Lohnsubventionen effizient sein kann.