Fürsten und Mächte
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Die Entstehung des modernen Staates war eine der grundlegenden Entwicklungen in der europäischen Geschichte der Frühen Neuzeit. Dieser Prozess verlief wechselvoll, mit Brüchen und Rückschlägen. Der absolutistische Fürstenstaat stand nirgendwo auf einer wirklich stabilen Grundlage: Dynastische Wirren stellten die Errungenschaften der Staatsbildung immer wieder in Frage, etwa wenn kein volljähriger Nachfolger zur Verfügung stand. Trotzdem entwickelte sich, gleichsam unter der Oberfläche der Politik, seit dem späten 16. Jahrhundert ein institutionelles Staatssystem. Diese beiden elementaren Kräfte standen in einem stetigen und widerspruchsvollen Wechselspiel. Der »Absolutismus« bezeichnet vor diesem Hintergrund keine in sich geschlossene Epoche. Ernst Hinrichs, einer der besten Kenner des Ancien Régime, ordnet ihn vielmehr in den europäischen Prozess der Staatsbildung ein. Damit spannt er den Bogen vom Spätmittelalter bis ins späte 18. Jahrhundert. Absolutistische Herrschaftssysteme etablierten sich vor allem in Frankreich, aber auch in anderen Ländern wie Spanien, Österreich, Preußen, Russland und Skandinavien. Von außen wurden diese Staaten mit alternativen Entwicklungen etwa in England konfrontiert, im Inneren wurden sie von oppositionellen Kräften herausgefordert, zu denen der Adel und das Beamtentum gehörten. Ernst Hinrichs geht es darum, die Elemente der Staatsbildung zu benennen und ihre Bedeutung für die europäische Geschichte zu erfassen. Er legt einen eindrucksvollen Überblick über die Entwicklung des Fürstenstaates im Europa der Frühen Neuzeit vor.