Tabakprävention durch Angst
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Die Frage der Wirksamkeit von Warnungen vor gesundheitlichen Risiken wird kontrovers diskutiert. Der Autor stellt den empirischen Forschungsstand umfassend dar und unterscheidet drei theoretische Ansätze der Furchtappellforschung: Studien mit einer Variation des Furchtappells, Studien auf der Basis sozialkognitiver Modelle des Gesundheitsverhaltens und Studien der Einstellungsänderungsforschung u. a. des „Elaboration Likelihood Model“. Im Untersuchungsdesign werden diese drei Forschungstraditionen integriert und die Wirkung von Videofilmen zur Tabakprävention bei über 500 Schülern im Alter von 13 bis 18 Jahren aller Schularten untersucht. Die kognitive Verarbeitung massenmedialer Prävention und Auswirkungen auf Parameter wie Einstellungen, Konsequenzerwartungen und Tabakdistanz werden erfasst. Die empirische Studie liefert Hinweise für eine periphere Verarbeitung stark furchtinduzierender Medien bei nicht rauchenden Schüler sowie eine zentrale Verarbeitung rauchender Schüler bei starker Furchtinduktion. Diese Arbeit realisiert ein experimentelles Vorgehen auf der Basis eines sozialpsychologischen Modells, das für eine gesundheitspsychologische Fragestellung angewandt wurde. Praktiker profitieren von einer fundierten theoretischen und empirischen Übersicht zur Wirksamkeit von Furchtappellen sowie der Darstellung von Möglichkeiten und Grenzen beim Einsatz furchtinduzierender Medien.