Vom Idealismus zum Realismus
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Das Verwey-Jonker-Institut aus Utrecht wertet in seiner Studie „Vom Idealismus zum Realismus“ die Erfahrungen von 195 niederländischen Projekten des selbstorganisierten gemeinschaftlichen Wohnens älterer Menschen aus. Diese Wohnform nimmt in den Niederlanden im breit gefächerten Spektrum der Wohnformen älterer Menschen einen besonderen Platz ein. Mitspracherecht, Eigenverantwortung und gegenseitige Verantwortlichkeit der älteren Menschen sind die zentralen Merkmale dieser Wohn-Projekte, die auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewinnen. Das Ideal von einer sehr engen Gemeinschaft hat sich zu einem realistischeren Konzept vom gemeinsamen Wohnen gewandelt, bei dem großer Wert auf die Erhaltung des persönlichen Freiraums und Lebensstils gelegt wird. Dem entspricht eine Verringerung des Angebots von unterschiedlichen Gemeinschaftsräumen zu Gunsten von größeren Wohnungen mit häufig drei Zimmern. Von besonderem Interesse ist, dass das Zusammenleben der Bewohner im Mittelpunkt der Untersuchung steht. Eine vergleichbare Studie über deutsche Projekte liegt bisher nicht vor. Im Anhang werden zwei niederländische Wohngemeinschafts-Projekte älterer Zuwanderer aus einer Studie der „Lenkungsgruppe für Experimente im Wohnungsbau (SEV)“ vorgestellt. Diese Evaluation beinhaltet viele Anregungen für die in Deutschland gerade beginnende Diskussion um Wohnprojekte von und für ältere Migrantinnen und Migranten. Die deutsche Veröffentlichung wurde im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit vom BMFSFJ finanziell gefördert und stellt eine Ergänzung der Publikation zum deutsch-niederländischen Experten-Workshop „Wohnen in Gemeinschaft“ dar (siehe „thema“, Nr. 156).