Der Traum vom Schlaraffenland
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Flüsse aus Wein, Straßen aus Ingwer, unter Köstlichkeiten sich biegende Tische; von den Bäumen hängen Würste, Schweine laufen gegrillt durchs Dorf, gebratene Tauben fliegen einem in den offenen Mund. Der Traum vom Schlaraffenland reicht zurück ins Mittelalter. Er offenbart die Vorstellungen, die sich die Menschen dieser Zeit vom Paradies machten, und gibt zugleich Aufschluss über die im Mittelalter wirklich herrschenden Verhältnisse: In den Visionen vom besseren Leben treten die Ängste, Bedürfnisse und Wünsche der Menschen zutage. Die unentwegte Rede vom Essen verweist zum einen auf stets drohende Hungersnöte, zeugt zum anderen aber auch von sattem Wohlstand, wie er in den Niederlanden herrschte, von wo viele Beschreibungen des Schlaraffenlands stammen. Es ist die Zeit der großen Tafelbilder von Pieter Brueghel dem Älteren. Pleijs für ein breites Publikum geschriebenes Buch spiegelt den Phantasiereichtum der Menschen im Mittelalter und ihre sozialen, kulturellen und religiösen Motive. Es ist ein farbenprächtiges, lebenspralles Tableau, das in der Tradition von Werken großer Kulturhistoriker wie Georges Duby, Jacques Le Goff und Carlo Ginzburg steht.