"Bedenken, die zu überwinden sind ..."
Autoren
Mehr zum Buch
Der Autor befasst sich in seinem Werk mit einem weithin vernachlässigten Themenbereich der (Medien-)Pädagogik. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie sich die Pädagogik mit dem damals neuen Medium Film auseinandergesetzt hat. Dieses Medium trat in derjenigen pädagogischen Epoche ins gesellschaftliche Bewusstsein, die allgemein als Reformpädagogik bezeichnet wird. Wie aber lässt sich ein solch vollständig technisches Medium, das auf einseitige Rezeption angelegt ist, mit den Maximen der „Selbstätigkeit“ und der „Ausdrucksfähigkeit“ oder mit den romantischen Motiven der Jugendbewegung vereinbaren? Wie äußerten sich bekannte Reformpädagogen (u. a. Konrad Lange, Berthold Otto, Adolf Reichwein) zu diesem Medium, das auch als Lernmittel in der Schule immer größere Bedeutung gewann? Anhand umfangreicher, in der bisherigen Forschung kaum berücksichtigter Originalliteratur zeigt der Verfasser auf, dass den bewährpädagogischen „Kinoreformern“ bereits in den Anfängen der Filmgeschichte bemerkenswerte Ansätze einer handlungsorientierten Medienpädagogik gegenüberstanden, die auch für die heutige pädagogische Praxis sehr hilfreich sein können. Durch einen historischen Rückblick auf die Anfänge der Medienpädagogik in Deutschland erschließt sich zugleich ein Blick in die heutige Zeit und zeigt auf, dass auch heutige Medienerziehung von der vieldiskutieren Reformpädagogik lernen kann. Als herausragendes Beispiel für die Integration reformpädagogischer Arbeit mit dem Filmeinsatz (nicht nur) im Unterricht gilt dabei die praktische medienpädagogische Arbeit Adolf Reichweins (1898 -1944) in seiner Landschule in Tiefensee.