Romantische Elemente im Werk von Antoine-Jean Gros (1771 - 1835)
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Entgegen einer Kunstgeschichtsschreibung, die Antoine-Jean Gros (1771 – 1835) ausschließlich in den Kontext der napoleonischen Propagandamalerei stellen möchte, unternimmt es der vorliegende Band, das Gesamtwerk des Künstlers in den Blick zu nehmen und die vorliegenden Werke, die in Einzelanalysen vorgestellt werden, an den Bilddiskurs der französischen Romantik anzubinden. Bedeutsam wird in diesem erweiterten Zusammenhang insbesondere das romantische Kriterium der Subjektivität: Gros` Arbeiten, so kann gezeigt werden, appellieren an das Reflexionsvermögen der Betrachtenden, indem sie sich einer eindeutigen Lesart verweigern – die Auslegung der Welt wird zu einer Angelegenheit des autonomen Subjekts gemacht. Insbesondere das Historienbild verliert vor dem Hintergrund des romantischen Subjektivitätspostulats seine traditionelle Funktion als Verständigungsbild des Herrscherruhms. Diese neuartige Betrachtereinbindung sowie Motive und Komposition zeugen von einer Reflexion der malerischen Möglichkeiten zu Beginn des 19. Jahrhunderts und machen Gros` Einflußnahme auf die Malerei der Romantik in Frankreich deutlich.