Vorsorgendes Wirtschaften
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Nachhaltigkeit ist in aller Munde, wenn auch dabei nicht immer deutlich und nachvollziehbar ist, was jeweils darunter verstanden wird. Hier nun stellen 32 AutorInnen - 30 Frauen und 2 Männer aus verschiedenen Lebens- und Arbeitsbereichen - das Konzept „Vorsorgendes Wirtschaften“ als einen Weg zur Nachhaltigen Entwicklung vor. Vorsorgendes Wirtschaften sucht nach Gestaltungsprinzipien für eine Ökonomie, die die Entwicklung und Erhaltung von Gutem Leben, sowohl der Menschen als auch der natürlichen Mitwelt, ermöglicht und fördert. Das Besondere daran ist, dass Vorsorgendes Wirtschaften die Versorgungswirtschaft ebenso in die neu zu denkende und zu gestaltende Ökonomie einbezieht wie die Produktivität der Natur – dass es deren „Reproduktion“ mit der „Produktion“ der Erwerbsökonomie bewusst verknüpft. Neben der Ausrichtung allen Wirtschaftens am Guten Leben werden zwei weitere Handlungsprinzipien des Vorsorgenden Wirtschaftens entwickelt: Kooperation und Vorsorge. Methodisch genau und sachlich fundiert leiten die AutorInnen diese Prinzipien her und setzen sie in Beziehung: zu anderen Theorien des Nachhaltigen Wirtschaftens ebenso wie zu solchen der Feministischen Ökonomie (ganz nebenbei und sehr nützlich findet sich hier eine konzentrierte Darstellung dieser Konzepte), vor allem aber zur Praxis. Um diese geht es im zweiten Teil des Bandes: Wo finden sich heute schon Orte, an denen kooperativ für ein Gutes Leben vorgesorgt wird – und was lässt sich von diesen lernen? Wie beschreiben ExpertInnen möglichst Vorsorgendes Wirtschaften in definierten Feldern der täglichen Ökonomie – von der Landwirtschaft über Bauen, Wohnen, Gesundheitsversorgung bis hin zu Bankwesen und Politik? Der dritte Teil beschäftigt sich mit dem, was zur breiten praktischen Umsetzung des Konzeptes noch fehlt: andere ökonomische Spielregeln als die heutigen, ein „Weiter“denken altvertrauter Begriffe: sei es die Zeit, die Auffassung von Produktivität und Effektivität, die Mobilität, das Soziale und die Politik, die Kunst. und die klare Benennung noch offener Fragen. Nicht zuletzt durch die künstlerische Gestaltung des Bandes, mit der alle Beiträge verwoben und zusammengehalten werden, ist hier ein ebenso schönes und sinnliches wie kluges Buch entstanden und - selten genug – ein Buch, das Lust auf Ökonomie macht. Zumindest auf eine solche. Mit Beiträgen von: Adelheid Biesecker Christiane Busch-Lüty Erika Claupein Jens Clausen Sabine Hofmeister Heide Inhetveen Maren Jochimsen Ulrike Knobloch Babette Scurrell und vielen anderen.