Der Aufbau einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung im Kleinstaat Liechtenstein
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Mit dem Band 1 der Reihe Schriften zu Wirtschaft und Gesellschaft (SWG) erscheint im GMG Juris Verlag der Abdruck einer an der Universität St. Gallen eingereichten Dissertation, welche sich mit dem Aufbau einer Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für Liechtenstein (VGR FL) befasst. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen sind als Instrument für die Analyse der wirtschaftliche Entwicklung eines Landes von grundlegender Bedeutung. Das Fürstentum Liechtenstein verfügte jedoch bislang über keine Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung. Die wirtschaftlichen Analysen für Liechtenstein stützten sich in erster Linie auf Einzelstatistiken wie die Volkszählung, die Betriebszählung oder die Statistik der Arbeitsplätze. Besondere Schwierigkeiten bei der Berechung einer Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung bereitet der Umstand, dass Liechtenstein bei einer Landesfläche von 160 km2 nur über 32.000 Einwohner verfügt, sowie mit der benachbarten Schweiz eine Währungs- und Zollunion bildet. Die vorliegende Arbeit setzt sich überwiegend damit auseinander, wie das allgemein definierte System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen unter den besonderen Bedingungen des Kleinstaates Liechtenstein praktisch umgesetzt werden kann und welche Anpassungen hierbei vorzunehmen sind. Im ersten Teil der Arbeit werden die Grundlagen dargestellt, wobei Dr. Wilfried Oehry insbesondere kurz in das System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen einführt. Er definiert den Begriff „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung“, schildert die Ziele und Bedeutung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und geht auf deren historische Entwicklung ein. Im folgenden Kapitel wendet sich der Autor der Situation Liechtensteins in Bezug auf den Aufbau der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung sowie der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen anderer Kleinstaaten zu. Der zweite Teil der Arbeit beginnt mit der Darstellung des Konzeptes der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung in Liechtenstein, welches die Anforderungen an die VGR FL beschreibt, das Kontensystem skizziert und die zu erfassenden wirtschaftlichen Einheiten bestimmt. Es folgt eine Definition der einzelnen Transaktionen der VGR FL und eine Formulierung des anzustrebenden Soll-Zustandes. Des Weiteren geht der Autor noch auf die Beschreibung der Datensituation ein. Da diese nicht den Erfordernissen für die Berechnung einer Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung entspricht, macht der Autor Vorschläge zu deren Verbesserung. Im dritten Teil wird die Berechnungsweise der einzelnen Kontenpositionen und die Deflationierung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung behandelt. Abschliessend folgt eine Zusammenfassung der Ergebnisse und ein Anhang über das Kontensystem der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung Liechtensteins.