Der spätmittelalterliche bis frühneuzeitliche Markt- und Verwaltungsbau in Südwestdeutschland
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Kommunale Gebäude prägten in verschiedenerlei Hinsicht die Stadtlandschaft des Spätmittelalters und der Neuzeit. Sie fungierten als Versammlungsräume für Rat und Gericht, Fest- und Tanzhäuser, Archive, Magazine, Markt- und Lagerhallen und verbanden nicht selten die divergentesten Funktionen unter einem Dach. Als Umschlagplatz für Waren oder repräsentativer Ort von Verkündigungen waren sie dem jeweiligen Stadtgefüge fast immer optimal integriert – offensichtlich eine für den städtischen Betrieb außerordentlich wichtige und anspruchsvolle Bauaufgabe. Einen Überblick über die Vielfalt der Nutzungen, der möglichen Bauformen, der Lage kommunaler Gebäude nach wirtschaftlichen, sozialen oder aber verkehrstechnischen Erwägungen zu erarbeiten, hat sich diese Untersuchung ebenso zum Ziel gesetzt wie die Begründung überregionaler Architekturerscheinungen durch enge städtische Verflechtungen im Zuge von Städtebünden, gewachsenen Stadtrechtskreisen oder aber intensiven Handelsbeziehungen. Topographische Strukturanalysen von insgesamt 85 baden-württembergischen Städten bilden dabei eine wesentliche Grundlage neben der bauhistorischen Erfassung und quellenkundlichen Aufarbeitung der erhaltenen, abgegangenen oder aber projektierten Bausubstanz des späten 13. bis 18. Jahrhunderts.