Reisen in Uwe Johnsons Mecklenburg
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Reisend von See zu See, von Stadt zu Stadt, durch Dörfer, entlang der Flüsse in Mecklenburg: nur weil Uwe Johnson hier aufgewachsen ist? Nein. Man muss seine Biografie nicht kennen, keine Zeile von ihm gelesen haben, um dieser Landschaft einen besonderen Platz im persönlichen Reiseatlas einzuräumen. Aber gerade weil der Dichter hier gelebt hat, möchte man auch wissen, was er aufgeben musste, was ihn Mecklenburg nicht vergessen ließ. Max Frisch sagte einmal, es stehe außer Zweifel, „daß Heimat uns prägt – was sich beim Schriftsteller vielleicht besonders deutlich zeigt, nämlich lesbar“ ist. Mit dem Lesbaren von Uwe Johnson erschließt sich eine Welt, die mit ihren Personen, Geschichten, Orten und Landschaften wie in einem osmotischen Prozess die Erfahrungen des Lesers als Reisendem durchsetzt. Mecklenburg sich annähernd über Johnsons Werke, sich annähernd an das Land seiner erinnernden Sehnsucht, bedeutet auch zu erfahren, dass die Landschaft zwischen Klütz und Anklam, Fischland und Fürstenberg, zwischen Plau und Templin, entlang der Elbe und der Havel für den Schriftsteller stets eine Gegend blieb, die nur in der Ferne, nur in seiner Erinnerung leuchtete. So können Reisen und Lesen zu einer Symbiose von Wissenswertem und poetischer Imagination, zu erweiterten, erhellten Ansichten von dieser einmaligen Landschaft im Norden Deutschlands und einem von ihr nicht zu trennenden großen deutschen Schriftsteller führen.