Die "Erinnerungen" der Prinzessin Hyae-Gyong (1735 - 1815) aus dem Hause der letzten Herrscherdynastie Koreas
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Die Prinzessin Hyae-Gyong kam im Jahre 1735 zur Welt und wurde 1744, also im Alter von 9 Jahren, zur künftigen Ehefrau des Thronfolgers Prinz Sa-Do ausgewählt. Ihr Leben war nicht leicht, vor allem, weil sich ihr Ehemann als geisteskrank erwies und im Alter von 27 Jahren auf Befehl des Vaters, Seiner Majestät Yung-Jo, zum Tode verurteilt wurde. Man vollzog dieses Urteil, indem man den Prinzen lebendig in eine Reistruhe einschloß. Der Sohn Prinz Sa-Dos wurde der Mutter weggenommen und durch die Frau des verstorbenen ersten Sohnes des Herrschers adoptiert. Mit dieser postumen Adoption wollte man die Thronfolge besser absichern, als sie es für den Sohn eines zum Tode Verurteilten gewesen wäre. Aufgrund dieser Adoption wurde Prinzessin Hyae-Gyong nie Königinmutter, obwohl ihr Sohn auf dem Thron saß, und auch nicht Großmutter des Königs, obwohl ihr Enkel gleichfalls König war. Der erste Teil der Erinnerungen ist von der Prinzessin im Jahre 1795 aus Anlaß ihres 60. Geburtstags geschrieben - eines Geburtstags, der nach koreanischer Tradition, aber auch im gesamten Fernen Osten ein wichtiges Ziel in einem langen Menschenleben darstellt und der die Vollendung eines Zyklus bedeutet. Dieser erste Teil der Erinnerungen hat den Charakter einer Autobiographie, die, wie man sagen könnte, zugleich die Funktion eines Testaments besitzt. Es werden darin die Mitglieder der Herkunftsfamilie der Prinzessin – mütterlicher- wie väterlicherseits – sowie die königlichen Verwandten vorgestellt und die Geschehnisse am Hofe des Thronfolgers Sa-Do, des unglücklichen Ehemanns erzählt.