Der Tod in der Literatur und seine filmische Inszenierung am Beispiel der Literaturverfilmungen Rainer Werner Fassbinders
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Der Tod in der Literatur und seine Inszenierung am Beispiel der Literaturverfilmungen Fassbinders ist angesichts der spezifischen Filmauswahl innerhalb eines medienliterarischen Diskurses noch nicht untersucht worden. Die Grundthese ist die, dass die Todesproblematik und die Auseinandersetzung mit dem Tod zentrale Arbeiten Fassbinders bestimmt und strukturiert und dass von diesem Ansatz aus ein heuristischer Zugang zu seiner Filmsprache möglich wird. Es ist nicht die Hinwendung auf das Diesseits, die Fassbinder allein zum Thema macht, sondern die Einbeziehung des Jenseits als utopische Spiegelung des Diesseits. Gerade im Ineinandergreifen realer und irrealer Ebenen erscheint die Zwiespältigkeit der Rolle des Todes für die Menschen einerseits als Gegner und andererseits als Erlöser. Der Ansatz dieser Untersuchung ist interdisziplinär. Drei Untersuchungsschwerpunkte sind hier angelegt: neben den literaturwissenschaftlichen Schwerpunkt treten ein medienliterarischer und gleichsam ein mentalitätsgeschichtlicher Schwerpunkt. Literarische und filmische Todesbilder sind nicht zuletzt in einen kulturgeschichtlichen Kontext eingebunden, religiöse und philosophische Denkweisen sind damit ebenso verflochten wie gesellschaftliche Tabusetzungen. Die Entwicklungslinie der Analysebeispiele zeigt die Radikalisierung der Position Fassbinders zum Tod. Es ist das Unverfügbare des Daseins und der Verweis darauf, der sich in seinen Filmen ausdrückt als Utopie einer immer radikaler werdenden Vorwärtsbewegung.