Rückzug ins Paradies
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„Worpswede, Worpswede, Worpswede! Versunkene-Glocke-Stimmung! Birken, Birken, Kiefern und alte Weiden. Schönes braunes Moor, köstliches Braun! Die Kanäle mit den schwarzen Spiegelungen, asphaltschwarz. Die Hamme mit ihren dunklen Segeln, es ist ein Wunderland, ein Götterland.“, schrieb die Malerin Paula Modersohn-Becker im Juli 1897 in ihr Tagebuch. Die Schönheit der Natur nahm sie und die anderen Künstler gefangen, die seit 1884 in dem armen aber idyllisch gelegenen Dorf einen Rückzugsort entdeckt hatten. Sie kamen vorwiegend aus den Großstädten Hamburg, Bremen, Berlin und sahen in der scheinbar unverfälschten Natur ein Paradies, wo sie den Lärm und die Hektik des Industriezeitalters vergessen konnten. Ihre Motive wurden die Landschaft, die Menschen und Tiere, wobei das Licht eine besondere Rolle spielte. Bereits in den Gründungsjahren löste die Worpsweder Künstlergemeinschaft einen Trend aus, dem sich schon bald Ahrenshoop und Schwaan anschlossen. Der vorliegende Katalog, der anläßlich einer Sonderausstellung des Vineta-Museums der Stadt Barth erschienen ist, geht den wechselseitigen Beziehungen zwischen den drei norddeutschen Künstlerkolonien nach. Die Aufsätze und Bilder laden gewissermaßen zu einer Reise ein, die von Künstlerort zu Künstlerort führt und dabei die lange vergessenen Verbindungen zwischen ihnen erneut in Erinnerung ruft.