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'1997/98 gab es weltweit ca. 300.000 Kindersoldaten, davon ca. 50% in Afrika. Neben der praeventiven Bearbeitung dieses Problems durch nationale und internationale Rechtsvorschriften und deren Durchsetzung ist die direkte Unterstuetzung der Kindersoldaten bei ihrer Rueckkehr in das Zivilleben von groesster Wichtigkeit. Seit Anfang der 90er Jahre gibt es mehrere Organisationen, die auf dieser Ebene taetig sind. Problematisch an ihnen ist, dass die Aktivitaeten der indigenen Gemeinschaften, die 'ihre' Kindersoldaten selbst integrieren, bei diesen Programmen oft in den Hintergrund geraten. Waehrend des zweijaehrigen Aufenthaltes des Autors im psychosozialen Rehabilitationsprojekt fuer ehemalige Kindersoldaten Ilha Josina Machel - Maputo' in Mosambik liess sich feststellen, dass in der Region Maputo unterschiedliche interne, d. h. von Mitgliedern der Gemeinschaft getragenen, Integrationsmassnahmen fuer Kindersoldaten existierten. Mit Hilfe des Integratic Netzes konnte festgestellt werden, dass es beim Zusammentreffen von interner und externer Integration zu Konflikten kommt, die sich auch in der Praxis beobachten liessen: Insbesondere die kontraeren Behandlungssysteme fuer psychische/ spirituelle Probleme ('konfliktausschneidende Zeremonie' mit dem Jugendlichen in der Gemeinschaft versus 'konfliktkonfrontierende Psychotherapie' mit dem individuellen Jugendlichen) fuehren fuer den Kindersoldaten und seine Familie bzw. die Gemeinschaft u. a. zu Loyalitaetskonflikten. Jedoch kollidieren auch andere Komponenten der externen Integrationsprogramme mit der internen Sichtweise, dass das Reden ueber die Erlebnisse des Krieges fuer die ehemaligen Kindersoldaten nach den Zeremonien ein Tabu darstellt. Darueber hinaus kommt es durch selektive materielle Unterstuetzungen zur Stigmatisierung der Kindersoldaten und zu Verteilungskonflikten innerhalb der Gemeinschaften. Die aus der Forschungsarbeit gezogenen Schlussfolgerungen fuer externe Akteure beinhalten, zu aller erst die internen Kraefte bei ihren Integrationsbemuehungen wahrzunehmen, um sie im Folgenden zu staerken, statt eigene externe Strategien direkt mit Kindersoldaten durchzufuehren.' (Textauszug)
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Die soziale Eingliederung von Kindersoldaten, Peter Steudtner
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2001
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- Titel
- Die soziale Eingliederung von Kindersoldaten
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Peter Steudtner
- Erscheinungsdatum
- 2001
- ISBN10
- 3927783439
- ISBN13
- 9783927783430
- Reihe
- Berghof-Report
- Kategorie
- Sozialwissenschaften
- Beschreibung
- '1997/98 gab es weltweit ca. 300.000 Kindersoldaten, davon ca. 50% in Afrika. Neben der praeventiven Bearbeitung dieses Problems durch nationale und internationale Rechtsvorschriften und deren Durchsetzung ist die direkte Unterstuetzung der Kindersoldaten bei ihrer Rueckkehr in das Zivilleben von groesster Wichtigkeit. Seit Anfang der 90er Jahre gibt es mehrere Organisationen, die auf dieser Ebene taetig sind. Problematisch an ihnen ist, dass die Aktivitaeten der indigenen Gemeinschaften, die 'ihre' Kindersoldaten selbst integrieren, bei diesen Programmen oft in den Hintergrund geraten. Waehrend des zweijaehrigen Aufenthaltes des Autors im psychosozialen Rehabilitationsprojekt fuer ehemalige Kindersoldaten Ilha Josina Machel - Maputo' in Mosambik liess sich feststellen, dass in der Region Maputo unterschiedliche interne, d. h. von Mitgliedern der Gemeinschaft getragenen, Integrationsmassnahmen fuer Kindersoldaten existierten. Mit Hilfe des Integratic Netzes konnte festgestellt werden, dass es beim Zusammentreffen von interner und externer Integration zu Konflikten kommt, die sich auch in der Praxis beobachten liessen: Insbesondere die kontraeren Behandlungssysteme fuer psychische/ spirituelle Probleme ('konfliktausschneidende Zeremonie' mit dem Jugendlichen in der Gemeinschaft versus 'konfliktkonfrontierende Psychotherapie' mit dem individuellen Jugendlichen) fuehren fuer den Kindersoldaten und seine Familie bzw. die Gemeinschaft u. a. zu Loyalitaetskonflikten. Jedoch kollidieren auch andere Komponenten der externen Integrationsprogramme mit der internen Sichtweise, dass das Reden ueber die Erlebnisse des Krieges fuer die ehemaligen Kindersoldaten nach den Zeremonien ein Tabu darstellt. Darueber hinaus kommt es durch selektive materielle Unterstuetzungen zur Stigmatisierung der Kindersoldaten und zu Verteilungskonflikten innerhalb der Gemeinschaften. Die aus der Forschungsarbeit gezogenen Schlussfolgerungen fuer externe Akteure beinhalten, zu aller erst die internen Kraefte bei ihren Integrationsbemuehungen wahrzunehmen, um sie im Folgenden zu staerken, statt eigene externe Strategien direkt mit Kindersoldaten durchzufuehren.' (Textauszug)