Die "Germania generalis" des Conrad Celtis
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Conrad Celtis' (1459-1508) »Germania generalis« führt nicht nur zu einem zentralen Thema in seinem OEuvre, sondern des deutschen Humanismus insgesamt: zum Diskurs um die deutsche Nation. Innerhalb seines Gesamtwerks kommt der »Germania generalis« dabei die Bedeutung zu, Celtis' dichtesten Beitrag zu dieser humanistischen Diskussion um 1500 darzustellen. Das lateinische Gedicht wird hier erstmals zusammen mit Übersetzung und Kommentar herausgegeben und durch Studien zu seinen Inhalten erschlossen. In einem ersten Teil werden mit der Sichtung der Überlieferung und ihrer Dokumentation sowie mit Untersuchungen zur Text- und Überlieferungsgeschichte die Vorarbeiten für die Edition der »Germania generalis« geleistet. Anmerkungen zur formalen Gestaltung des Gedichts und ein ausführlicher Stellenkommentar runden den Editionsteil ab. Gegenstand des zweiten Teils der Arbeit sind Studien zu Celtis' Deutschlandkonzeption. Sie gehen den Ursprüngen von Celtis' Plan einer historisch-geographischen Darstellung Deutschlands seit dem Ingolstädter Bildungsprogramm von 1492 nach und stellen die maßgeblichen Modelle einer humanistischen Landeskunde, Flavio Biondos »Italia illustrata« und die Deutschlandbeschreibungen Enea Silvio Piccolominis, vor. Im Zentrum der Studien steht die Interpretation der »Germania generalis«, die die zentralen historischen und geographischen Aspekte von Celtis' Deutschlandkonzeption herausstellt. Ausgehend davon wird unter Berücksichtigung des übrigen OEuvre, vor allem der »Amores« und der »Norimberga«, Celtis' nie realisiertes Projekt einer »Germania illustrata« methodisch und inhaltlich umschrieben. Ein Ausblick auf die Entwicklung der humanistischen Landesbeschreibung in Deutschland nach Celtis' Tod schließt die Studien ab.