Konzernverrechnungspreise als Problem der Steuerpolitik Koreas
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Eine Reihe von Mitgliedstaaten der OECD ist der Auffassung, dass gewisse internationale Transaktionen, welche Steuerkürzungen bewirken, dem Grundsatz der gleichmässigen Besteuerung zuwiderlaufen, den Finanzhaushalt empfindlich stören und den internationalen Wettbewerb und den Kapitalverkehr verzerren können. Das bedeutendste Feld, auf dem bei grenzüberschreitender Betätigung eine gegenüber der Normalbesteuerung verminderte oder erhöhte Besteuerung eintreten kann, sind die Verrechnungspreise in internationalen Konzernen. Mit der Absicht, den internationalen Konsens zwischen den Mitgliedsstaaten zu fördern und damit Auseinandersetzungen zwischen Finanzverwaltungen und Steuerpflichtigen zu vermeiden, hat die OECD im Sommer 1995 eine überarbeitete Fassung des Verrechnungspreisberichts von 1979, „Transfer Pricing Guidelines for Multinational Enterpreises and Tax Administration“, veröffentlicht. Die von der US-Finanzverwaltung 1994 veröffentlichten Regulations zu Sec. 482 IRC stellen dagegen eine Abweichung von den OECD-Grundsätzen dar und werden aufgrund der gewichtigen Stellung der USA im Bereich der Konzernverrechnungspreise hinsichtlich des internationalen Konsenses als besonders problematisch bewertet. Ziel dieses Buches ist es, speziell den Standpunkt der koreanischen Politik gegenüber Konzernverrechnungspreisen im Rahmen der aktuellen internationalen Verrechnungspreis-Diskussion kritisch zu beleuchten. Im Buch werden sowohl die wesentlichen Unterschiede gegenüber den US-Regulations, der OECD-Richtlinie 1995 und den deutschen Verwaltungsgrundsätzen als auch die grundsätzlichen Übereinstimmungen herausgearbeitet.