Die Auferstehungskirche in Pforzheim
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Angesichts des Fehlens einer umfassenden Monographie über den Architekten schließt das vorliegende Buch eine Lücke in der Betrachtung des Werks von Otto Bartning: Dessen Architektur wurde bislang im Wesentlichen baumonographisch behandelt, nicht aber auf die Kongruenz von Theorie und Praxis hin untersucht. Zudem liefert die umfassend angelegte Untersuchung dieses Prototyps der Bartning'schen Notkirche bislang unpubliziertes Aktenmaterial und Pläne und belegt nicht zuletzt die Bedeutung der Pforzheimer Kirche für das gesamte Notkirchenprogramm. Otto Bartnings architektonische Wurzeln liegen im Expressionismus und im Neuen Bauen, dem er über seine Tätigkeit am Weimarer Bauhaus gemeinsam mit Gropius verbunden war. Die serielle Vorfabrikation von Bauteilen - die Kernidee der Notkirchen - war ein Thema, das ihn seit den 1920er Jahren beschäftigte, ebenso wie die Frage nach dem adäquaten Erscheinungsbild des protestantischen Sakralraums, dem er auch theoretisch in seiner Abhandlung „Vom neuen Kirchenbau“ (1919) nachging. Auf sie greift er bei der Entwicklung des Notkirchenprogramms ebenso zurück wie auf seine ab Mitte der 1920er Jahre entwickelten, in Vorfabrikation entstandenen Haus- und Kirchentypen. Als ein wesentlicher Beitrag zum spezifischen Aussagegehalt eines protestantischen bzw. katholischen Sakralraums darf der Vergleich mit den katholischen Kirchenbauten von Rudolf Schwarz gelten. Der Ausblick auf den Kirchenbau der späteren Nachkriegszeit mit einem Schwerpunkt auf den beiden Erstlingswerken von Egon Eiermann und Olaf Andreas Gulbransson, die beide ebenfalls in Pforzheim stehen, rundet die Publikation ab.