Klasse und Klassifikation
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Während das dominante gesellschaftliche Bewusstsein sich am Bild einer hochgradig individualisierten modernen Gesellschaft orientiert, ist soziale Ungleichheit faktisch mehr denn je eines ihrer zentralen Strukturmerkmale. Dabei haben sich neue kulturell vermittelte Ungleichheitskonstellationen und Konfliktlinien herausgebildet, die den kategorialen Rahmen herkömmlicher Klassentheorien sprengen, weil sie nicht primär ökonomisch fundiert sind, noch lediglich als „horizontale“ Ausprägungen vertikaler Ungleichheitsrelationen hinreichend verstanden werden können. Die hier versammelten Beiträge zeigen anhand von qualitativ empirischen Studien, wie sich kulturelle Klassifikationen wie Geschlecht, „Rasse“ und Ethnizität in verschiedenen Kontexten reproduzieren. Im Dialog der unterschiedlichen Ansätze und Disziplinen werden verallgemeinerbare Prinzipien der Reproduktion von Ungleichheit im Medium symbolischer Auseinandersetzungen entwickelt.