Brandan
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Die Legende des seefahrenden irischen Abtes Brandan ist seit ihrem Aufkommen im 9. Jahrhundert in zahlreichen lateinischen und volkssprachlichen Versionen verbreitet und von vielen Dichtern rezipiert worden. Die vorliegende Edition bietet den Text der wohl noch ins 12. Jahrhundert datierenden mittelhochdeutschen Fassung und ersetzt damit die heute kaum noch zugängliche Ausgabe von 1871. Die Einleitung bietet in der Hauptsache eine sprachliche Einordnung des bisher allgemein als mitteldeutsch eingestuften Textes auf der Grundlage des ostmitteldeutschen Codex unicus und rückt ihn so stärker in den Einflussbereich des Deutschen Ordens. Die nach der einzigen Handschrift gearbeitete Edition bietet einen überlieferungsnahen, um Parallelstellen der mittelniederländischen, mittelniederdeutschen und frühneuhochdeutschen Fassungen ergänzten Text. Ein Kommentar erläutert Realien, zieht fallweise die anderen Legendenfassungen heran und diskutiert Probleme der Überlieferung. Die Bibliographie dokumentiert umfassend die bisherige Brandanforschung. Das Nachwort skizziert die Textentwicklung und erörtert die Gattungsspezifik im Spannungsfeld von Legende, Visions- und Reisebericht.