Bauern, Buddhisten und Brahmanen
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Auf der Basis von zeitgenössischen Berichten und archäologischen Funden leistet Marlene Njammasch mit der Geschichte Gujarats einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des frühen Mittelalters in Indien. Nach dem Zerfall des letzten großen Reiches des Guptas verlagerten sich in Gujarat vom 5. bis zum 8. Jahrhundert n. Chr. die wirtschaftlichen Hauptaktivitäten von den Städten auf das Land, in dem freie Bauern und Königspächter die Sozialstruktur bestimmten. Damit stellten kleine Landstädte das historische Bindeglied zwischen der großen altindischen Handels- und Bürgerstadt und der mittelalterlichen Tempelstadt dar. Politische und wirtschaftliche Stabilisierungsfaktoren des Maitrakareiches waren bis zu ihrem Niedergang im 8. Jahrhundert n. Chr. die frühmittelalterlichen buddhistischen Klosterkomplexe. Die Stützen der Maitrakamacht stellten die Brahmanen vedischer Schule dar, die in den Jahrhunderten des Übergangs durch königliche Landschenkungen zu Grundbesitzern wurden. Noch schwach entwickelt war die sektengebundene hinduistische Priesterschaft, die die frühmittelalterliche Tempelkultur begründete.