Bacchantische Nacht
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Iulia, Tochter des siegreichen Kaisers Augustus, ist trotz eines Lebens in Macht und Reichtum keine glückliche Frau. Dem ausdrücklichen Wunsch ihres geliebten Vaters folgend, hat sie ihm auch in der dritten Ehe einen Thronerben geschenkt, ohne je der wahren Liebe zu begegnen. Von ihrem Mann viele tausend Kilometer getrennt und den strengen Gesetzen Roms unterworfen, lebt sie in einem goldenen Käfig aus heimlichen Liebschaften und gelegentlichen Zerstreuungen bis ihre Existenz in einen Abgrund gerissen wird. Nach einem mitternächtlichen Bacchanal mit römischen Würdenträgern und Adligen wird Iulia zunächst unter Hausarrest gestellt, dann nach kurzem Prozeß auf eine einsame Mittelmeerinsel verbannt. Ehebruch, Verschwörung und Hochverrat werden ihr vorgeworfen. In der Einöde ihrer Gefängnisinsel versucht sie, sich an die entscheidenden Stunden des rauschenden Fests zu erinnern und läßt ihr Leben Revue passieren ein Frauenleben, in dem die Sehnsucht nach Liebe den politischen Zielen ihres skrupellosen Vaters geopfert wurde. Als eine Art weibliches Gegenstück zu Ransmayrs Letzter Welt setzt Beate Schaefer der geächteten Tochter des Augustus ein literarisches Denkmal. Dabei findet sie einen neuen Ton im Umgang mit dem antiken Stoff und vollbringt das Kunststück einer gelungenen Gratwanderung zwischen modernem Erzählen und dem Heraufbeschwören einer vergangenen Epoche.