Quedlinburg
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Sie zählt zu den schönsten Städten in Deutschland, wurde 1994 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen, ist wirtschaftliches Zentrum und Ziel zahlreicher Besucher: Quedlinburg, nahe dem Harz gelegen, einst „Hauptstadt des ostfränkischen Reiches“ und von Bernd von Droste zu Hülshoff zur „Perle im Herzen Europas“ erkoren. Norbert Eisold und Peter Kühn nähern sich sachkundig und mit viel Sensibilität der Stadt, die auf eine über tausendjährige Historie zurückblicken kann. Sie erinnern unter anderem an Heinrich I. und seinen Sohn Otto, die wie viele deutsche Könige und Kaiser um die erste Jahrtausenwende n. Chr. Quedlinburg aufsuchten, von hier aus regierten, ihrer Zeit den Stempel aufdrückten. Oder an Dorothea Christiane Erxleben, Mutter von neun Kindern, die Anno 1754 als erste Frau in Deutschland den medizinischen Doktorgrad erwarb, und dies gegen den Widerstand all derer, „die das weibliche Geschlecht vom Studieren abhalten“. Und natürlich auch an Friedrich Gottlieb Klopstock, den Autor des Messias, der hier 1724 das Licht der Welt erblickte, 261 Jahre bevor die Stadt einem anderen bedeutenden Künstler ein eigenes Museum widmete: Lyonel Feininger. In der nach ihm benannten Galerie befindet sich der umfangreichste geschlossene Bestand seiner Grafiken in Europa. Quedlinburg ist jedoch vor allem ein Erlebnis in Architektur. Allein der Stadtkern birgt über 1300 Fachwerkhäuser, die in einem Zeitraum von gut 600 Jahren entstanden und als offenes Buch der Geschichte des niedersächsischen Fachwerkbaus anzusehen sind. Der Burgberg und die in weiten Teilen im 12. Jahrhundert erbaute Stiftskirche, der Markt und das 1310 erstmals erwähnte Rathaus, St. Wipertii mit ihrer um 1000 eingerichteten Krypta, das Ensemble des Hölle-Pölle-Stiegs und der Münzenberg, Ständerbau und Schloss samt besuchenswerten Museen – Quedlinburg erweist sich nicht nur in dem Buch von Norbert Eisold und Peter Kühn als ein Ort, der auf Schritt und Tritt seine Geschichte offenbart und zugleich lebendig geblieben ist.