Weltverschlinger, Manipulatoren und Schwärmer
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Weltverschlinger, Manipulatoren und Schwärmer sind Figuren der Literatur des späten 18. Jahrhunderts, die eines gemeinsam haben: sie reflektieren die Problematik der Individualität. Diese besteht einerseits darin, dass der einzelne als Individuum seine Einzigartigkeit unter Beweis stellen muss - ein Anspruch, der eine Überforderung beinhaltet. Das Subjekt sieht sich nun mit der äußeren Welt als etwas grundsätzlich anderem konfrontiert, das schon allein dadurch als latent feindlich erscheinen muss. Andererseits führt die im 18. Jahrhundert vorangetriebene Materialisierung des Menschen dazu, den einzelnen als ein kausalgesteuertes Triebwesen zu verstehen, das mit Recht auf der Verwirklichung seiner individuellen Wahrnehmungs- und Handlungsdispositionen beharrt. In den Schriften von Sade, Rousseau, Laclos, Diderot, Wieland, Goethe und dem europäischen Schauerroman erscheint darum das moderne Individuum als ein hermetisch in sich verkapseltes Wesen, das entweder die Welt beherrschen oder sie nicht zur Kenntnis nehmen will.