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Revolution, Reform und Krieg

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Vor dem Ersten Weltkrieg lebten an beiden Seiten der Wolga nördlich und südlich der Großstadt Saratov mehr als 500.000 Deutsche in rund 200 Kolonien. Seit ihrer Einwanderung vor anderthalb Jahrhunderten hatten sie zur wirtschaftlichen Entwicklung des flachen Landes und zum Aufschwung der Handelszentren an der Wolga, vor allem Saratovs, beigetragen. Gegenstand der vorliegenden Studie ist der Zusammenhang zwischen der Politik der zentralen und regionalen Behörden während der Revolution von 1905 und der folgenden Periode des „Scheinkonstitutionalismus“ (Max Weber) auf der einen und dem Verhalten der Wolgadeutschen in dieser Zeit beschleunigten Wandels auf der anderen Seite. Im Zentrum stehen die Modernisierung der traditionellen Agrarordnung mit ihrem für die übrigen Rußlanddeutschen untypischen Gemeineigentum an Grund und Boden, sowie das Verhältnis von Distanz und Integration der Deutschen in die Gesamtgesellschaft des Wolgagebiets (1905–1917). Der Autor folgt auch den Spuren des schwierigen Miteinanders zwischen Deutschen und Russen in der Zeit des Ersten Weltkriegs, als die Germanophobie im Russischen Reich einen gewaltigen Aufschwung erlebte.

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2002

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