Internationale Konversion in spieltheoretischer und politökonomischer Sicht
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Nach dem Zusammenbruch der ehemaligen Sowjetunion und der Beilegung des Ost-West-Konflikts erschien die Ausgangslage günstig für eine Abkehr von militärischen Imperativen und einen grundlegenden Wandel der internationalen Sicherheitspolitik. Tatsächlich hat sich bislang die Umkehr in Richtung auf die Herstellung äußerer Sicherheit mittels einer koordinierten Strategie der internationalen Konversion aber nicht politisch etabliert. Lutz Rometsch zeigt auf, daß internationale Konversion als ein komplexer Prozeß des Zusammenwirkens militärischer Abrüstung sowie gesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Transformationen im Rahmen einer zivilorientierten Sicherheitspolitik aufzufassen ist. So-fern die Überwindung der Aporie des internationalen Wettrüstens im Zuge einer erfolgreich umgesetzten Konversionsstrategie gelingt, kann die Aufrechterhaltung internationaler Sicherheit mit geringerem militärischen sowie volkswirtschaftlichen Aufwand bewerkstelligt werden. Als wesentliche Konversionshindernisse werden zum einen „technische“ Barrieren und zum anderen politökonomisch relevante Sachverhalte behandelt. Die technischen Konversionsbarrieren resultieren aus der Komplexität und der Interdependenz der zugrundeliegenden Entscheidungssituation auf dem internationalen Parkett und werden demzufolge im Rahmen eines spieltheoretischen Ansatzes analysiert. Ferner untersucht Lutz Rometsch unter Rückgriff auf die Neue Politische Ökonomie, inwiefern die nationale Anreizstruktur interessengeleitete Widerstände und Tatbestände des Politikversagens begünstigt und damit als weitere Ursache für den konversionspolitischen Reformstau anzuführen ist. Der Autor: Dr. Lutz Rometsch, Jahrgang 1963, studierte im Anschluß an eine kaufmännische Ausbildung Wirtschaftswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und promovierte dort während seiner Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik III.