Hofgesellschaft, Festivität und Ästhetik in "Leonce und Lena" von Georg Büchner
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Büchners Lustspiel „Leonce und Lena“ (1836) ist ein enigmatisches Gebilde, voller Lücken und harten Fügungen, elliptisch und verschlossen. Das Drama geht scheinbar in keiner Interpretation auf, sondern eröffnet eine Vielfalt von Interpretationsmöglichkeiten. Offensichtlich ist der Text sowohl als Ganzes als auch in seinen einzelnen Elementen absichtlich auf keine eindeutige Aussage, sondern auf Mehrdeutigkeiten und Polyvalenzen hin konstruiert worden. Im Bewusstsein dieser vielfältigen interpretatorischen Schwierigkeiten bemüht sich die vorliegende Arbeit um eine Annäherung an den enigmatischen Charakter des Werks und seine Ursachen. Sie konzentriert sich dabei weitgehend auf den Text selbst sowie seine vielschichtigen Bedeutungen. In Aufbau und Gedankenführung folgt die Studie dabei einer ganz spezifischen Bewegungsfigur. Sie setzt an mit Überlegungen und Deutungen zur Dramatis personae, versucht anschließend die einzelnen Charaktere zu kontextualisieren bzw. sie unter dem Blickwinkel (hof)gesellschaftlicher Normierungen neu zu betrachten und widmet sich schließlich in einem dritten Komplex verschiedenen ästhetischen Phänomenen und ihren Bedeutungsdimensionen.