Die bilanzielle Behandlung von Marken
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Die zunehmende Austauschbarkeit von Gütern veranlaßt Unternehmen, diffe-renzierende und präferenzbildende Marken zu schaffen. Mit solchen Marken können nachhaltige Wettbewerbsvorteile erzielt werden, die sich in höheren Ein-zahlungen bzw. Einzahlungspotentialen niederschlagen. Trotz der zum Teil zen-tralen Bedeutung von Marken für die Unternehmensentwicklung können Interes-senten eines Unternehmens die Existenz oder gar den Wert einer im Unterneh-men vorhandenen Marke nur im Ausnahmefall aus dem Jahresabschluß erken-nen: Selbstgeschaffene Marken dürfen nach § 248 Abs. 2 HGB nicht aktiviert werden; entgeltlich erworbene Marken gehen häufig in den Geschäfts- oder Fir-menwert ein. Die Zweckmäßigkeit einer solchen Darstellung von Marken erscheint allerdings zweifelhaft. Eine detaillierte Untersuchung der traditionellen Markendarstellung im Hinblick auf die Funktionen des Jahresabschlusses – also Informationsver-mittlung und Zahlungsbemessung – zeigt, daß der Ansatz von Marken in der Bi-lanz geboten ist. Die sich an diese Erkenntnis anschließende Frage nach der Bewertung von Marken für Zwecke des Jahresabschlusses wird umfassend be-antwortet. Markenbewertungen nach den Methoden des Price-Premiums, der Lizenzpreisanalogie sowie der Gewinnteilung, differenziert in die Beitragsanalyse und die Restgewinnanalyse, werden dargestellt und kritisch gewürdigt. Auch Probleme bezüglich der Länge der Nutzungsdauer einer Marke sowie des anzuwendenden Diskontierungssatzes bei einer erfolgsorientierten Markenbewertung kommen zur Diskussion. Wegen des engen Zusammenhangs zwischen Jahresabschluß und Lagebericht werden abschließend Gestaltungsalternativen für die Abbildung von Marken im Lagebericht dargelegt. Dabei wird sowohl die Perspektive der wertorientierten Berichterstattung – über was sollte zweckmäßigerweise berichtet werden – als auch die Perspektive des Abschlußprüfers – welche Angaben sind mindestens zu verlangen – eingenommen.