Flexible Prozeßrechnung für ein Geschäftsprozeßmanagement

Flexible Entscheidungen determinieren in Zeiten zunehmender Globalisierung und Dynamik in einem wesentlichen Maße den Unternehmenserfolg. Auch bei der ope-rativen Unternehmenssteuerung ist nicht von allgemein sicheren, stabilen Problem-strukturen, sondern von kurzfristig auftretenden Turbulenzen, ungeahnten Problem-entwicklungen und -unschärfen auszugehen, so daß Adaptionen zuvor fixierter Lö-sungen/Pläne aktualisiert sowie Adaptionen und – beim Zusammenbruch operativer Pläne – auch Innovationen evtl. sehr kurzfristig entwickelt werden müssen. Um solche Evolutionen beherrschen zu können, bedarf es angemessen agierender Steue-rungsinstanzen und -hilfsmittel, die selbst beständig neue Problemstrukturen erfassen, prognostizieren und entscheidungsfördernd bewerten können. Hierbei führen eine hohe Dynamik der Einflußgrößen und eine generelle Offenheit an Entwick-lungsoptionen vernetzter Prozeßstrukturen und die darin vielfach verteilten Ent-scheidungsaufgaben zu einem weiteren Anstieg der Komplexität bei der zielorien-tierten Gestaltung und Anpassung von Prozessen einer Unternehmung – bzw. neu-deutsch beim Geschäftsprozeßmanagement. Diese Aufgaben verlangen neue Sicht- und Denkweisen für die Modellierung und Steuerung komplexer Prozesse. Die Entwicklung entsprechender flexibler Controlling-Instrumente zur operativen Planung und Kontrolle von Produktions-, Umsatz- oder allgemein Geschäftsprozessen ist der Kernauftrag der vorliegenden Arbeit. Mit dieser Grundorientierung wird ein Ansatz eines instrumentalen Prozeßmodells zur flexiblen Modellierung der komplexen Strukturen sowie zur Bewertung von Geschäftsprozessen entwickelt. Mit Hilfe des entwickelten Instrumentes sollen eine Bewertung von Handlungsalternativen mit einem integrierten Zielsystem bei kurz- und mittelfristiger Planung und -steuerung ermöglicht und die Zielerreichung der Prozesse dargestellt sowie Informationen einer prozeßorientierten Kosten-/Leistungsrechnung bereitgestellt werden. Aus dem entwickelten Prozeßmodell lassen sich u. a. Schlußfolgerungen ziehen, die nicht nur wissenschaftlich interessant, sondern auch für die Praxis der operativen Planung und Steuerung von Bedeutung sind.