Kämpfen für ein demokratisches Deutschland
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Deutsche Wissenschaftler, die unter dem Druck der Ereignisse im Exil aus Juristen, Soziologen und Wirtschaftswissenschaftlern zu Politologen wurden, analysierten ihr Heimatland als Mitarbeiter von US-Regierungsstellen und als Hochschullehrer. Konsequenter, als es die Besatzungsmächte umsetzen konnten oder wollten, war ihnen an einem demokratischen Neuaufbau Deutschlands von Grund auf unter Ausschaltung der alten Eliten gelegen. Ihre Veröffentlichungen werden erstmalig in Bezug auf die Entnazifizierung, auf die Verfassungsordnung, auf Parteien, Gewerkschaften und den öffentlichen Dienst systematisch untersucht. Dabei werden unterschiedliche Grade einer „Amerikanisierung“ ihrer grundlegenden Demokratievorstellungen sichtbar. Diese sind umso interessanter, als einige der untersuchten Emigranten (Franz L. Neumann, Ernst Fraenkel, Karl Loewenstein etc.) eine entscheidende Rolle bei der Etablierung des Faches Politikwissenschaft an (west-)deutschen Universitäten spielten.