"Meine herrliche Kapelle"
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Als der damals 42-jährige gebürtige Innsbrucker Otmar Suitner 1964 in Berlin als erster „geschäftsführender Generalmusikdirektor“ die Leitung der Staatsoper Unter den Linden und der Staatskapelle übernahm, war er angetreten, das 1961 durch den Mauerbau und die Ausgrenzung vieler Mitarbeiter beeinträchtigte Niveau des Orchesters wie der Opernbühne wieder zu heben. Suitner, der vor seinem Amtsantritt in Berlin bereits als Leiter der Dresdner Staatskapelle vier Jahre sozialistische Kulturluft geatmet hatte, konnte schnell Erfolge vorweisen. Unter ihm reifte die Staatskapelle zu einem internationalen Spitzenorchester mit zahlreichen gefeierten Tourneen und Schallplattenproduktionen. Er war ein unabhängiger Geist auch in der DDR, der die ersten szenischen Realisierungen von Wagners „Parsifal“ und Pfitzners „Palestrina“ im sozialistischen Kulturbetrieb durchsetzte. Als persönliche Anerkennung wertete er vor allem Dirigiereinladungen zu den Bayreuther Festspielen 1965 bis 1967. Über insgesamt 26 Jahren prägte er das Bild der Staatskapelle. Der demnächst 80-Jährige, der zu dem Buch mit vielen Gesprächen beigetragen hat, wird auch die Stimmen von Orchestermitgliedern vernehmen, die sich mit „Erlebnisberichten“ äußern.