Kommunikation in regionalen Innovationsnetzwerken

Regionale Akteursnetzwerke gelten sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der wissenschaftlichen Fachdebatte als 'Hoffnungsträger' einer innovativen Regionalentwicklung. Die einschlägige Debatte ist jedoch stark normativ geprägt und kann sich nur in geringem Umfang auf empirisch gesichertes Wissen stützen. Nach wie vor gibt es in Wissenschaft und Praxis nur wenig Erkenntnisse über den Zusammenhang von Kommunikation, regionaler Netzwerkbildung und Innovation. Wie Kommunikation in regionalen Netzwerken funktioniert und wie hierbei Innovationen gefördert werden können, ist weitgehend offen. Daher ist Grundlagenwissen zur Moderation und Steuerung der Kooperationsprozesse in 'weichen' Akteursnetzwerken von hohem gesellschaftlichen Interesse. Die vorliegende Publikation beschäftigt sich mit Kommunikations- und Kooperationsprozessen in regionalen Innovationsnetzwerken. Sie greift dabei auf Ergebnisse eines Forschungsvorhabens zum Wettbewerb „InnoRegio“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zurück, das von einem Team unter Federführung des Instituts für ökologische Raumentwicklung in Dresden durchgeführt wurde. Durch die teilnehmende Beobachtung von 242 Netzwerksitzungen und 200 qualitativen Interviews konnte in einem bisher nicht erreichten Umfang Einblick in die internen Strukturen von 25 regionalen Netzwerken gewonnen werden. Aufgrund dieser Basis ist es möglich, Erfolgsfaktoren und Hemmnisse für das Funktionieren von Netzwerken aufzuzeigen. Die Publikation richtet sich zunächst an Akteure in regionalen Netzwerkprozessen, aber auch an Entscheidungsträger in Staat und Wirtschaft, an die Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit.