Das plastische Werk
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Zum 100. Geburtstag Woldemar Winklers: Woldemar Winklers künstlerisches Schaffen erfuhr erste Impulse in der lebendigen Atmosphäre der Dresdner Kunstszene während der Weimarer Republik. Nach dem durch das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg bedingten tiefen Einschnitt in seine künstlerische Biographie entwickelte Winkler in der Zurückgezogenheit Ostwestfalens ein eigenständiges Werk, das häufig mit dem Schaffen Richard Oelzes und dem der Surrealisten verglichen wurde. In den Nachkriegsjahren entstehen in der Auseinandersetzung mit Collage und Assemblage erste plastische Arbeiten. Wurzelwerk, verwittertes oder verbranntes Holz, Werkzeuge und Wegwerfmaterialien verwandeln sich durch minimale künstlerische Eingriffe in poetische Gestalten und Objekte. Fabelwesen aus dem Reich der Phantasie und fetischartige Gegenstände verweisen auf die fruchtbare Auseinandersetzung des Künstlers mit archaischen und außereuropäischen Kulturen, mit denen Winkler schon während seines Studiums in den zwanziger Jahren als Zeichner am Völkerkundemuseum in Dresden in Kontakt trat. Das dadaistische Ready-made und Objet trouvé des Surrealismus erscheinen in Winklers Plastiken ebenso individuell verwandelt wie die kunsthandwerkliche Tradition seiner sächsischen Heimat als Inspirationsquelle spürbar bleibt. Die vorliegende Publikation dokumentiert erstmals alle bekannten Plastiken Woldemar Winklers und analysiert deren Formsprache und Stellung innerhalb des Gesamtwerks des Künstlers.