Herbert von Karajan
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„Herbert von Karajan in all seinen Widersprüchen und Launen, seinen Stärken und Schwächen“ Times Literary Supplement Kein anderer Dirigent des 20. Jahrhunderts wurde so gefeiert und so verteufelt wie der ehrgeizige Salzburger Heribert Ritter von Karajan: die einen verehrten ihn als musikalisches Genie, als die zurecht dominierende Dirigentenpersönlichkeit, die anderen sahen in ihm lediglich den talentierten Medienstar, tyrannisch, mit Hang zum Jet-Set-Leben und zweifelhafter politischer Vergangenheit. Der britische Musikjournalist Richard Osborne hat „die bisher ausführlichste, dabei historiographisch sorgfältig angelegte Auseinandersetzung“ (Wolfgang Schreiber, Süddeutsche) mit dem Leben und Lebenswerk Karajans geschaffen: „Mehr als ein Dutzend Archive hat er befragt, mehr als hundert Zeitzeugen zählt er auf“ (SZ). Er zeigt Karajan als besessenen Arbeiter (und jüngsten GMD Deutschlands), der seinen Solisten das Äußerste abverlangte, der Orchester wie Publikum hypnotisierte, der intensiv probte und mit geschlossenen Augen selbst Riesenpartituren auswendig dirigierte. Er zeigt ihn als Autonarren, Liebhaber schöner Frauen, begeisterten Segler und Piloten. Er beschreibt den „Kapellmeister“, wie er sich selber nannte („Kapellmeister ist ein Handwerk, Dirigent ist nur Machtausübung“), der auf den wichtigen Musikfestivals und in den großen Konzertsälen Europas allgegenwärtig schien, im Grunde ein scheuer, verletzlicher und einsamer Mensch war, dem sein übertriebener Ehrgeiz immer wieder im Weg stand, der sich immer wieder in Auseinandersetzungen verstrickte (u. a. mit Furtwängler, Maria Callas und Wieland Wagner) und der im Alter bärbeißig und misstrauisch wurde und den Bruch mit „seinen“ Berliner Philharmonikern nie verwinden konnte. „Ein einmaliges Künstlerleben wird zum Kaleidoskop der Weltgeschichte: Von der Geburt 1908 über den Ausbruch des Ersten Weltkriegs, die Weimarer Republik, das Nazi-Deutschland bis kurz vor der Deutschen Einheit im Sommer 1989“ (Welt am Sonntag).