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Technokratische Visionen

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KurzbeschreibungNiemals zuvor in der Geschichte wurden die Grenzen zwischen Mensch und Maschine stärker in Frage gestellt als zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Die KI-Forschung mit ihrem rationalistisch-mechanistisch geprägten Menschenbild trägt mit ihren Visionen und Verheißungen ihren Anteil dazu bei, indem durch die mit ihnen einhergehenden Symptome eine zunehmende Entgrenzung der Differenz zwischen Mensch und Maschine stattfindet. Diese Tendenzen, wie die Vormachtstellung instrumentalisierter Vernunft, sukzessive Reduktion menschlicher Kompetenz gegenüber der maschinellen, Uniformisierung von Ausdrucksformen und nicht zuletzt eben auch der konkrete Vergleich des menschlichen Gehirns mit einem Computer, finden sich, bedingt durch die in dieser Stärke bislang noch nie da gewesene Diffusion zwischen der professionellen und der Populärkultur, zunehmend auch im alltäglichen Leben. Da sich wissenschaftliche Entwicklungen nicht unabhängig von den Motivationen und Traditionen ihrer Protagonisten betrachten lassen, lässt sich im Falle der KI-Forschung aufzeigen, dass ihre technokratischen Visionen nur teilweise mit den Erfordernissen einer erkenntnisorientierten Wissenschaft übereinstimmen und die Grenze zu von Absolutheitsansprüchen getragenen, quasireligiösen Phantasien oftmals überschritten wird.

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2002

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