Untersuchung zur Ehrung verdienter Beamter
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„Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit der Thematik der Ehrung oder Auszeichnung verdienter Personen, wie sie im Alten Ägypten während aller Abschnitte der pharaonischen Geschichte praktiziert und dokumentiert wurde. Wird die Ehre eines Menschen definiert als sein moralischer und sozialer Wert, so ist die Ehrung eine Anerkennung und Hervorhebung desselben, noch besser ausgedrückt durch den Begriff “Auszeichnung„, der ja ein Kenntlich-Machen gegenüber anderen bedeutet. Da die Ehre selbst ein Wert ist, der lediglich in sozialen Zusammenhängen erkennbar und bedeutsam ist, bedarf auch die Ehrung eines sozialen Kontextes, d. h. einer gewissen Öffentlichkeit und Bekanntheit, um wirksam zu werden. Zu diesem Zweck kann sie in ein Zeremoniell eingebunden werden, was ihre Bedeutung noch steigert, erforderlich ist dies aber nicht. Verliehen wird eine Ehrung von einer moralisch und sozial höher stehenden Instanz, im pharaonischen Ägypten in der Regel vom König als dem Mittler zwischen Gott und Mensch, dem Erhalter der Maat. Neben dem ideellen Charakter der Auszeichnung, nämlich dem Statuszugewinn für den Geehrten, schafft eine Ehrung auch eine persönliche Bindung zum Ehrenden, die durch Belohnungen materieller Art untermauert werden kann. Es werden also nicht nur bereits bestehende Werte und geleistete Taten honoriert, sondern auch die Grundlagen für künftige Loyalität gelegt und ein Ansporn für erwünschte Verhaltensweisen gegeben. Im Rahmen dieser Untersuchung sollten nun erstmals alle bekannten Belege zum Thema “Ehrung„ bzw. “Auszeichnung„ gesammelt und einer soziologischen und historischen Auswertung unterzogen werden. Die Absicht war, Aufschlüsse über die Ehrungen, die damit verbundenen Zeremonien und Privilegien sowie den Stellenwert der Auszeichnung (ideell und materiell) im Bewußtsein der damaligen Gesellschaft und des Ausgezeichneten selbst zu gewinnen.“