Die Rolle der Rückversicherungen in der internationalen Klimapolitik
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Aus der naturwissenschaftlichen Erkenntnis des Zusammenhangs zwischen CO2-Emissionen und dem Klimawandel ist ein gesellschaftliches Thema geworden, das zunehmend als sozioökonomisches Risiko mit politischer Wirkung verstanden wird. Auch die Politikwissenschaft hat sich in den letzten Jahren intensiv mit der Klimapolitik vor allem im Rahmen der internationalen Beziehungen und der Global Governance-Forschung auseinandergesetzt. Die vorliegende Arbeit liefert hierzu einen Beitrag, indem sie mit der Rückversicherungsbranche einen bisher kaum wahrgenommenen klimapolitischen Akteur untersucht. Seit den 1980er Jahren haben Rückversicherungen immer wieder zu Klimawandel und den möglichen Auswirkungen auf die Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen Stellung genommen. Einige Unternehmen haben sich dabei mit klimapolitischen Vorgängen auseinandergesetzt, mit sektorfremden Akteuren zusammengearbeitet und öffentlich zur Emissionsreduktion aufgerufen. Die Arbeit untersucht zunächst die unterschiedlichen Strategien der Unternehmen bezüglich des Risikos der Klimaveränderung und analysiert dann in einem Interessenprofil die Motive, die hinter dem Interesse an der Klimapolitik und dem öffentlichen Engagement stehen. In einem zweiten Untersuchungsschritt geht es um die Rolle der Branche innerhalb des Politikfeldes „internationale Klimapolitik“. Basierend auf den Überlegungen der Policy-Analyse - vor allem der Netzwerkansatz und das Policy-Advocacy-Konzept - wird das Verhältnis der engagierten Rückversicherungen zu anderen klimapolitischen Akteuren erläutert und die Auswirkungen auf die internationale Klimapolitik untersucht.