Ghetto Schanghai
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Von Breslau nach Schanghai Jahre 1939 gab es in Breslau noch ca. 10.300 Juden; ab September 1941 wurden sie aus ihren Häusern vertrieben und in sogenannten „Judenhäusern“ konzentriert, um später nach Auschwitz deportiert zu werden, ab April 1942 auch nach Sobibor, Riga und Theresienstadt. Zwischen November 1941 und April 1944 gingen 15 Transporte in die Todeslager, für die meisten Opfer eine Reise ohne Wiederkehr. Die jüdische Bevölkerung in Schanghai stieg von ca. 700 Menschen vor dem Ersten Weltkrieg auf ca. 18.000 (evtl. sogar 25.000) bis Anfang der vierziger Jahre, vor aIlem durch Flüchtlinge aus Deutschland, Österreich und anderen europäischen Ländern. VieIleicht liegt in der chinesischen Tradition der Toleranz ein wichtiger Grund, warum während der NS-Zeit so viele jüdische Menschen in Schanghai überleben konnten, obwohl diese Stadt bereits 1932 von den Japanern eingenommen, wieder verlassen und seit Sommer 1937 bis Kriegsende von Japan besetzt und auch der judenfeindliche deutsche NS-Staat dort präsent war.