Landschaftszerschneidung

Die ökologische Forschung hat in den letzten zwanzig Jahren eine grosse Zahl von Auswirkungen der Landschaftszerschneidung wissenschaftlich belegt. Betroffen sind insbesondere Tierpopulationen, so dass die Zerschneidung von Landschaften heute als eine der wichtigsten Ursachen des Artenverlustes gilt. Da im Problemfeld Landschaftszerschneidung eine enge Verzahnung besteht zwischen naturwissenschaftlichen Sachverhalten, gesellschaftlicher Wahrnehmung, ökonomisch motivierten Nutzungsinteressen und ethischen Postulaten, befasst sich dieses Buch mit fünf transdisziplinären Leitfragen: Begriffsverständnis: Worin besteht Landschaftszerschneidung und wie kann das Ausmass der Zerschneidung beschrieben werden? Erheblichkeitskriterien: Wie kann die Erheblichkeit von landschaftszerschneidenden Eingriffen und von Zerschneidungsmustern beurteilt werden? Verantwortbarkeit: Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit landschaftszerschneidende Eingriffe und ihre Folgen verantwortbar sein können? Umgang mit Ungewissheit: Welche Konsequenzen für das Bewertungskonzept sind aus der Komplexität der landschaftlichen Wirkungszusammenhänge und den Prognoseschwierigkeiten zu ziehen? Zielvorgaben: Wie lassen sich überprüfbare Entwicklungsziele für die Landschaftszerschneidung formalisieren und operationalisieren?