Mit Pflug und Gänsekiel
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Schreibende Bauern? Und das schon im 16. Jahrhundert? Zwar sind diese Selbstzeugnisse der Schreib-Ungeübten selten, aber es gibt sie offenbar doch in weit größerer Zahl als bislang vermutet. Die teils sporadisch und unsystematisch geführten, teils zu »Schreibebüchern« verdichteten privaten Aufzeichnungen schreibender Bauern sind, wie hier deutlich wird, historische Quellen von hohem Rang. Leider sind sie oft von den Nachfahren der Schreiber missachtet oder gar weggeworfen worden. Dabei reflektieren sie doch das Denken, Fühlen und Handeln der angeblich Schweigenden in der Geschichte. Sie machen sogar sachlich, zeitlich und regional geordnet einen Vergleich bäuerlicher Mentalitäten in Europa möglich. Die hier aus fünf Ländern (Alpenländer, Deutschland und Skandinavien) zusammengetragenen Beispiele zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert fügen sich zu einem Text- und Arbeitsbuch von überraschender Unmittelbarkeit. Es will weniger deuten als originäre Texte verfügbar machen und sprechen lassen. Eine spannende historische Quellengattung, die zur Entdeckung, Deutung und Benutzung ansteht, nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Stimmigkeit der »Moderne«.