Offenes Zueinander
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Gelebter Glaube braucht sinnliche Gestaltung. Erst die wahrnehmbare Gestalt bringt den Glauben zur Erfahrung und macht ihn vermittelbar. Es kann keinen Glauben geben, der sich auf ein allgemeines, abstraktes Denken reduziert und letztlich form-, leib- und weltlos bleibt. Diese Grundthese bestimmt das Buch und seinen Gegenstand. Ein Ort, an dem die sinnliche Dimension des Glaubens beispielhaft kultiviert wird, ist die Jesuitenkirche Sankt Peter in Köln. Nach einer vierjährigen Sanierung wurde der spätgotische Kirchenraum im Jahre 2000 wiedereröffnet. Es entstand ein Raum, in dem sich lebendiger Glaube und Gegenwartskunst begegnen. Hier präsentiert sich die Kunst in wechselnden Ausstellungen. Fest installiert ist allein Chillidas Kreuzaltar als Schlüssel des Raumkonzeptes und Angelpunkt der Raumerfahrung. In der Einführung zu dem vorliegenden Band geht Friedhelm Mennekes den heutigen Spannungen im Verhältnis von Kunst und Kirche nach. Er versteht Kunst und Religion als zwei autonome Ausdrucksweisen des Menschen bei der Suche nach Sinn und Selbsterfahrung. Nicolas T. Weiser stellt die Gemeinde und ihre Kunst-Station aus unterschiedlichen Perspektiven vor. Er veranschaulicht den über-zeugenden Brückenschlag anhand von konkreten Kunst-Interventionen, unterstützt durch umfangreiches Bildmaterial. Schließlich geht der Autor der Frage nach, inwieweit Kunst die Sakralität eines Raumes formen kann. Der Band ist ein wichtiger Beitrag im heutigen Dialog von Kunst und Kirche, indem er am Beispiel der Kunst-Station Sankt Peter in Köln neue Wege im offenen Zueinander von Kunst und Glaube aufzeigt.