Das andere Selbst
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Das Buch bietet eine neue Perspektive auf die Geschichte des Todes. Konzentriert auf einen überschaubaren Bereich (die frühe Neuzeit) und eine spezifische Form des Umgangs mit dem Tod (die figürliche Repräsentation), macht es sichtbar, daß zu eben jenem Zeitpunkt, da der symbolische Austausch zwischen Diesseits und Jenseits in die Diskussion gerät, auch die Frage nach der Darstellung des Todes neue Dringlichkeit erhält: als Frage nicht mehr so sehr nach dem heilsgeschichtlichen Sinn des Todes als vielmehr nach seiner Abstraktheit. Bilder von Dürer, Baldung, Holbein oder Bruegel spielen nun mit der paradoxen Beziehung zwischen totem Körper und figürlichem Tod. Sie erzeugen neue Intensitäten der Wahrnehmung. Sie erproben Grenzen und Grenzziehungen. Das Buch situiert die Monumente in den zeitgenössischen Diskursen der Gewalt, des Begehrens und des Andern und rekonstruiert zugleich die Vorgeschichte des mit Unanschaulichkeit ringenden Todesbewußtseins der Moderne (exemplarisch: Bergmans Siebentes Siegel).