Autobiographie
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Der Duft von Chanel No 5 liegt über den Kindheitsbildern von Helmut Newton. Noch mit 81 Jahren erinnert er sich deutlich an seine schöne, begehrenswerte Mutter, die ein wenig versnobte Berliner Fabrikantengattin. Bevor sie abends ausging, pflegte sie an sein Bett zu kommen und ihn in die Arme zu schließen. Der kleine Junge genoss ihren Duft, ihre Rundungen, ihre Attraktivität. Wohlstand und eine liberale Gesinnung prägten Newtons Kinder- und Jugendjahre, bis die jüdische Familie 1938 Deutschland verlassen musste. Schon als sehr junger Mann war er fasziniert von Mode und Mädchen. Da ihn die Schule langweilte und er unbedingt fotografieren wollte, trat er mit 16 Jahren ins Atelier der berühmten Fotografin Yva ein. Bereits in den 50er Jahren, als Newton in Australien und Paris lebte, erstaunte der ambitionierte Modefotograf seine Auftraggeber mit provokanten Bildern. Newton inszenierte die Models als herausfordernd starke und erotische Frauen. Seine Bildsprache prägte über Jahre das Modemagazin Vogue. In den 70er Jahren konzentrierte er sich auf Aktfotografie und avancierte mit seinem Bildband „Big Nudes“ zum vielfach ausgezeichneten Superstar unter den Fotografen. Bis heute, so Newton, inspirieren ihn das Mysterium der wie aus dem Nichts auftauchenden Bilder und die Geheimnisse der Sexualität. „Ich inszeniere nur die Motive und bin wirklich nichts anderes als ein altmodischer Fotograf.“ Die anspruchsvoll ausgestattete Autobiografie dokumentiert erstmals einen Gesamteindruck von der engen Verbindung zwischen Leben und Werk Helmut Newtons.