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Schwäbische Literaturgeschichte

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Zum ersten Mal wird in diesem Band die gesamte Literatur Bayerisch Schwabens erfaßt, beschrieben und wissenschaftlich dokumentiert. Die Untersuchung beginnt in althochdeutscher Zeit und endet in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der in dieser Untersuchung angewandte Literaturbegriff ist weit, umfaßt nicht nur die hohe Dichtung, sondern auch Gebrauchsliteratur wie Reisebeschreibungen aus dem späten Mittelalter und der frühen Neuzeit, Kalender als literarische Gattung, Katechese und Erbauungsliteratur, die für die Leser lange Zeit viel bedeutet hatte. Schwerpunkte sind die großen Dichtungen, die Heiligenviten des hohen Mittelalters und die geistlichen Epen, Lyrik und Epik der höfischen Dichtung. Ausführlich behandelt werden auch die volkstümlichen Erzählungen des späten Mittelalters mit so köstlichen Beispielen wie Hermann Fressants Hellerwertwitz und die in Augsburg gesammelten Liederbücher. Einen breiten Raum nimmt ferner die zwischen Iller und Lech gepflegte Geschichtsschreibung ein, die humanistische Literatur und der Meistersang. Nach der Zeit von Humanismus und Reformation spielt die Literatur der Barockzeit die beherrschende Rolle. Die Zeit des alten Reiches klingt aus mit reizvollen Zeugnissen hoher Literatur in den Reichsstädten, darunter der erste Roman von Sophie Guttermann-La Roche, und in den klösterlichen Herrschaften, an erster Stelle Ottobeuren und Kempten, aber auch im bescheidenen Klösterlein von Kaufbeuren (Crescentia Höß) oder im Dominikanerinnenkloster zu Wörishofen. Im 19. Jahrhundert kann sich Bayerisch Schwaben großer Erzähler rühmen und einer ebenso reichen wie bunten Mundartliteratur vom Ries bis ins Allgäu und an den Bodensee. Im 20. Jahrhundert schließlich präsentiert Schwaben noch einmal große Autoren wie Peter Dörfler und Joseph Bernhart, Arthur Maximilian Miller und Ludwig Curtius, Bert Brecht und Rainer Werner Faßbinder. - Ziel des Bandes war es, alles zu sammeln, was innerhalb der Grenzen des Regierungsbezirkes an Literatur gewachsen und gediehen ist, Lebendiges und Vergessenes. Der Leser wird überraschende Entdeckungen machen und ein neues Bild dieses bislang verkannten, weil vergessenen und verschütteten Teiles schwäbischer Kultur gewinnen. Der Autor, em. Professor an der Universität Nijmegen (NL), Mitglied der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, legt in diesem Band die Frucht seiner langjährigen Beschäftigung mit der Literatur Bayerisch Schwabens vor.

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2002

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