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Im 18. Jahrhundert entstanden zentrale Konzepte der musikalischen Analyse, geprägt durch Jean-Philippe Rameaus „Basse fondamentale“, die den Weg zur Harmonielehre ebnete. Deutsche Theoretiker wie Joseph Riepel und Heinrich Christoph Koch legten die Grundlagen einer Theorie der musikalischen Form. Diese Studie beleuchtet die historische Distanz zwischen diesen frühen Ansätzen. Rameaus Konzept diente nicht zur Beschreibung tonaler Zusammenhänge, sondern war ein ehrgeiziger Versuch, die Theorie des Tonsystems mit praktischer Kompositionslehre in einem rigorosen mathematischen System zu vereinen. Im Gegensatz dazu hielten die deutschen Theoretiker – neben Riepel und Koch auch Friedrich Wilhelm Marpurg und Johann Philipp Kirnberger – an der traditionellen Trennung von musica theorica und musica practica fest. Diese fundamentale Differenz, die von der Forschung bislang übersehen wurde, hat weitreichende Konsequenzen für die analytischen Ansätze der untersuchten Theoretiker. Während Rameau den Tonsatz in seiner Suche nach Gesetzmäßigkeiten radikal reduzierte, systematisierten Riepel und Koch die Vielfalt individueller formaler Gestaltungen und gelangten so zu bemerkenswerten, heute vergessenen analytischen Einsichten.
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Von Rameau und Riepel zu Koch, Markus Waldura
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- 2002
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