Abstraktion im Staatssozialismus
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Die Kunstentwicklung in der DDR wurde bislang in vielfältiger Weise untersucht. Dabei fällt jedoch auf, dass gerade einer Kunstrichtung wenig Beachtung geschenkt wurde, die durch die SED-Kulturpolitik maßgeblich als „dekadent“, „formalistisch“ und „westlich“ verunglimpft und abgetan wurde – die konstruktive und konkrete Kunst. Deren ostdeutsche Vertreter wie Hermann Glöckner, Horst Bartnig, Wilhelm Müller, Klaus Dennhardt oder Manfred Luther mussten in der DDR lange Zeit mit Zensur, Ausstellungsverboten und anderen Repressionsmaßnahmen kämpfen bzw. verließen das Land. Die Konkrete Kunst in der DDR und in anderen sozialistischen Staaten stand deshalb im Mittelpunkt einer Tagung, die vom Teilprojekt G im Sonderforschungsbereich 537 „Institutionalität und Geschichtlichkeit“ der Technischen Universität Dresden im Herbst 1999 in enger Zusammenarbeit mit der Hochschule für Bildende Künste in Dresden veranstaltet wurde. Der Sammelband, in den weitere Aufsätze renommierter Wissenschaftler und Künstler aufgenommen wurden, dokumentiert erstmals in umfassender Form die besonderen Rahmenbedingungen dieser Kunstrichtung in der DDR und in anderen sozialistischen Staaten. Zugleich stellt er exemplarische Positionen von Künstlern vor. Mit Beiträgen u. a. von Ingrid Adler, Jürgen Blum-Kwiatkowski, Karl-Siegbert Rehberg, Hans-Peter Riese, Eugen Gomringer, Margit Weinberg Staber, Ulrike Goeschen, Paul Kaiser, Brigitta Milde, Kai-Uwe Holze, Reinhild Tetzlaff, Tim Sommer, Karin Weber, Inge Thiess-Böttner, Mario Monden, Roland Meinel, Dietrich Nitzsche. Der Sammelband enthält zudem ein Interview mit Horst Bartnig (Berlin) sowie einen umfangreichen Anhang mit Dokumenten aus den Jahren 1948-1977