Riefenstahls Olympia
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„Hannah Schaubs Buch untersucht am Ausgangsmaterial des Olympiafilms von Leni Riefenstahl die technische, ästhetische und inhaltliche Inszenierung des athletischen Körpers, um dann die Sachanalysen in den Horizont zeitgenössischer Körperideale, insbesondere vor dem Hintergrund der Entstehungssituation des Films, einzuordnen. Im Ergebnis werden verschiedene Perspektiven auf den Körper ausgemacht, die nicht allein der nationalsozialistischen Ideologie verpflichtet sind. Entsprechend wird die Gleichsetzung von ästhetischer Idealisierung und politischer Idealisierung kritisch hinterfragt. Das Körperideal der Schönheit entspricht auch anderen (neoklassizistischen) Zeitströmungen, deren Berücksichtigung Etikettierungen wie 'faschistische Ästhetik' oder 'reine Propaganda' als Verkürzungen erscheinen läßt. Damit wird eine konstruktive Rezeption des Werkes offengehalten, das etwa in der amerikanischen Filmgeschichte nie aus der ernsthaften künstlerischen Diskussion geworfen wurde.“