Mittelalter

Die nun in wesentlich überschaubarerem Umfang als Dauerausstellung arrangierte Präsentation führt die Geschichte von Schloss Heidelberg und der Pfalzgrafschaft bei Rhein vom Mittelalter bis zum Tod des Kurfürsten Ottheinrich 1559 vor Augen. Damit veranschaulicht sie die hegemoniale Stellung der Kurpfalz während des Spätmittelalters im Raum von Mittel- und Oberrhein. Die Stellung der Pfalzgrafen in der Verfasstheit des Alten Reiches, die innere Abhängigkeit der Kurpfalz vom Schicksal der Zentralgewalt und schließlich ihre früh herausgebildete Staatlichkeit als „die Pfalz“ verschafften ihr eine Sonderstellung unter den Territorien im Reich. Für die Dauerausstellung bietet Schloss Heidelberg als ehemaliger Sitz des pfalzgräflichen Hofes den idealen Rahmen, wobei der eigens instand gesetzte Rittersaal selbst Teil der Ausstellung ist. Gegenüber der ersten Auflage des Begleitbandes zur Sonderausstellung ist der einführende Aufsatzteil der zweiten Auflage um zwei Beiträge zur Geschichte der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erweitert worden: 13 Beiträge namhafter Autoren vertiefen verschiedene Schwerpunkte, die von der Bedeutung der Pfalz als Kunstlandschaft über ihre territoriale Entwicklung bis hin zur Baugeschichte des Heidelberger Schlosses reichen. Der Katalogteil konzentriert sich auf 35 aufschlussreiche Exponate von großem künstlerischen und historischem Wert. Eine Fülle qualitätvoller Abbildungen sowie zahlreiche Karten und Stammtafeln bieten unmittelbare Anschauung und machen den historischen Rang der Kurpfalz als damals bedeutendstes weltliches Kurfürstentum sinnfällig.