Intravitalmikroskopische Untersuchung der Lungenzirkulation bei experimenteller Pankreatitis
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Die Erforschung der Pathogenese der akuten Pankreatitis sowie die Testung neuer Therapieverfahren muss zum größten Teil im Tierexperiment erfolgen. Dieses hat folgende Gründe: Bei der akuten Pankreatitis handelt es sich um ein heterogenes Krankheitsbild, so dass die Vergleichbarkeit von verschiedenen Patientengruppen nur mit Einschränkungen möglich ist. Außerdem handelt es sich um eine seltene Erkrankung, so dass auch in großen Krankenhäusern nur wenige Patienten zusammen kommen. Therapiestudien müssen daher multizentrisch erfolgen, was die Zahl von Untersuchungen begrenzt. Als Versuchstiere sind Ratten, Kaninchen, Katzen benutzt worden. Aus Kosten- und Praktikabilitätsgründen waren zumeist Ratten das Versuchstier der Wahl. In der Literatur wurde zum Teil eine sehr skeptische Ansicht vertreten, was die Übertragung von vielversprechenden experimentellen Konzepten in die klinische Praxis anbetraf. In einer Arbeit aus dem Jahre 1987 wurden 26 experimentelle Studien mit 13 klinischen Studien verglichen. Während 81 % der experimentellen Studien einen positiven Effekt zeigten, war dies lediglich bei 7,7 % der klinischen Studien der Fall. In der Diskussion wird auf diese kritischen Einwände ausführlich eingegangen. Im Hinblick auf oben genannte Problematik und die unter 1.5 genannten Fragen wurden die Untersuchungen an zwei Modellen der akuten Pankreatitis der Ratte durchgeführt. Zum einen war dies eine milde ödematöse Pankreatitis induziert durch exokrine Hyperstimulation mittels des Cholecystokininanalogons Cerulein, zum anderen eine schwere nekrotisierende Pankreatitis induziert durch die Kombination von exokriner Hyperstimulation mit einer retrograden Injektion von Gallensäuren in den Pankreasgang. Auf die besondere Eignung dieser Modelle wird in der Diskussion eingegangen.