Entfaltung statt Erziehung
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Heinrich Jacoby (1889–1964) – einer der interessantesten Pädagogen des 20. Jahrhunderts – war es Zeit seines Lebens wichtig, die ungestörte Entfaltung von Kindern und Jugendlichen anzuregen. Weil die Erwachsenen für das Umfeld der Kinder verantwortlich sind, wandte sich Heinrich Jacoby an sie – in der Hoffung, ihnen einen Weg zum kompetenten Erzieher/Lehrer zeigen zu können. Allerdings misstraute Jacoby herkömmlichen Vorstellungen von „Erziehung“. Er war vielmehr überzeugt, dass auf dem Weg zum kompetenten Erzieher eine persönliche Entwicklung vonnöten sei, eine bewusste, prozesshafte Nachentfaltung. Ein solcher Prozess bietet die Chance, Entfaltung bei sich selbst zu erleben und sich mit den auftretenden Problemen konstruktiv auseinander zu setzen – was sich dann auf die erzieherische Praxis positiv auswirken wird. Diese „Erziehung der Erzieher“ ist keine neue pädagogische Methode, keine Sammlung erlernbarer Rezepte. Sie ist vielmehr eine anregende und befreiende Auseinandersetzung, ein sehr eigener Weg Heinrich Jacobys, der seine Kursbesucher stets dazu anregte, die eigene Nachentfaltung selbst in die Hand zu nehmen. Walter Biedermann legt mit diesem Buch eine strukturierte Aufarbeitung des pädagogischen Konzeptes vor, das Heinrich Jacoby in seiner Arbeit verfolgte.